Dienstag, 6. Oktober 2009

Vor einiger Zeit hat sich Christoph bei Levi's einen Gürtel aus "wiederaufbereitetem Leder" gekauft. Set dem frag ich mich: was soll das eigentlich sein? Es sieht aus wie Leder und es fühlt sich auch so an, nur riecht es nicht so und das Ledersymbol ist auch nicht drauf.

Im Englischen ist das Matrial auch als bonded leather oder als reconstituted leather zu finden. Im Wesentlichen handelt es sich um die "schlechten" Lederstücken, die übrig waren, geschreddert und mit Polyurethan/Latex oder einem anderen Verbundmaterial (wie ökologische Latexe) neu ausgewalzt wurden. Man darf es also nicht mit Kunstleder verwechseln! Das recycelte Leder gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen. Es kann im Prinzip wie Kunstleder aufgebaut sein und nur auf der Rückseite einige Lederfasern (17%) enthalten. Die Oberfläche besteht dann nur aus geprägtem Polyurethan und ist auch genau so empfindlich wie Kunstleder. Finecell hingegen, besteht zu 66% aus Leder. Es soll auch Sorten geben, die nahezu zu 100% Lederfasern enthalten. Die hochwertigen Sorten sind von echtem Leder schwer zu unterscheiden, sowohl vom Aussehen, als auch in der Funktionalität.

Was ist recyceltes Leder also? Hauptsächlich eine günstige "Ledervariante" für Hersteller. Sie wurde früher besonders für Bucheinbände, Schuhsohlen/-absätze oder Möbelteile verwendet, die man nicht sieht. Heute ist es ein Lederersatz, der in Form von Taschen und Gürteln durchaus genau so teuer wie echtes Leder verkauft wird, wobei für den Verbraucher nicht ganz klar ist, was er da eigentlich kauft... es lebe der "Ökotrend"!

(der Gürtel ist übrigens super)

weiteres dazu:
recycledleather.org
furnituretoday.com
allbusiness.com

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